In einer aktuellen, noch nicht abgeschlossenen Studie, untersuchten wir die Patienten, die zwischen 6 und 18 Monaten vor dem Umfragetermin ihre Behandlung bei uns abgeschlossen hatten.
Es werden vorläufigen Ergebnisse der klinischen Längsschnittstudie vorgestellt, die durchgeführt wurde, um die Auswirkungen einer multimodalen Therapiebehandlung auf die Fragebogenwerte der Patienten im Laufe der Zeit zu bewerten. Die multimodale Therapie umfasst Ketamin-unterstützte Psychotherapie (KAP), repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und Neurofeedback.
An der Studie nahmen 54 Patienten teil, bei denen Messungen zu Beginn, nach der Behandlung und bei Nachuntersuchungen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse deuten auf signifikante Verbesserungen in mehreren Schlüsselmetriken hin. Diese Ergebnisse unterstützen die Wirksamkeit der multimodalen Therapie und liefern wertvolle Erkenntnisse für die Verbesserung der Patientenversorgung.
Video: Multimodale Therapie bei Depressionen
Diese Studie liefert überzeugende Beweise für die Wirksamkeit der multimodalen Therapie zur Behandlung von Depressionen. Die im Laufe der Zeit beobachteten nachhaltigen Vorteile unterstreichen die Bedeutung unseres umfassenden Behandlungsprogramms in klinischen Einrichtungen. Interessanterweise scheint es, obwohl die Folgemessungen nicht in den gleichen Zeitabständen durchgeführt werden konnten, keinen starken Zusammenhang zwischen der Zeit, die zwischen den Messungen verstrichen ist, und dem Anstieg der Depressionswerte zu geben, was möglicherweise ein weiterer Indikator für die Wirksamkeit der multimodalen Therapie bei Depressionen ist. Die Studie finden Sie hier im Pre-print
Mögliche Nebenwirkungen von Ketamin
Nebenwirkungen von Ketamininfusionen sind sehr selten, und wenn sie doch auftreten, klingen sie in der Regel schnell ab. Etwa 30 Minuten nach dem Ende der Ketamininfusion wird das Ketamin im Körper abgebaut, und die Wirkung ist in der Regel vorbei. Die Wirkung auf die neuronalen Verbindungen und die Neuroplastizität des Gehirns bleibt jedoch bestehen.
Die beschriebenen Wirkungen klingen in der Regel innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach Beendigung der Infusion ab. Unangenehme Nebenwirkungen treten bei uns in weniger als 5 % der Fälle auf (IV-Infusion, immer in Begleitung eines Therapeuten).
Insgesamt setzt sich die Kombination von Ketamin in Verbindung mit Psychotherapie zunehmend durch. Reine Ketamin-Clinics, wie sie in den USA zu hunderten entstanden sind, verlieren an Bedeutung oder schliessen, da die Nachhaltigkeit der Behandlungsergebnisse nicht gewährleistet ist. Bei der Verbindung mit Psychotherapie wurde nochmals deutlich, wie wichtig die zeitliche Nähe der Therapiestunde zur Ketamineinnahme ist.
Kontrovers wurde der Einsatz von oralem Ketamin diskutiert. In den USA sind Lutschtabletten gängig und es besteht zumindest eine gewisse Kontrolle durch den verordnenden Arzt. Andererseits kann es bei dieser Verordungsform aber auch zum Missbrauch kommen und Patienten verzichten aus Bequemlichkeit auf die sinnvolle psychotherapeutische Begleitung. Allerdings halten auch erschwerte Zugangsbestimmungen Menschen nicht vom Substanzmissbrauch ab, was sich bei allen Drogen zeigt.