Unser Therapiekonzept bei Burnout-Syndrom beginnt mit einer umfangreichen Diagnostik, zu der bereits vorhandene Befunde ausgewertet werden und weitere wichtige psychologische und medizinische Untersuchungen durchgeführt werden. Dazu zählen – je nach Krankheitsbild, Art und Schwere der Symptomatik – die folgenden Untersuchungen:

Genaue Anamneseerhebung

Hierbei wird die Biografie des Patienten auf mögliche lebensgeschichtliche Ursachen, aber auch nach Ressourcen untersucht, die für die weitere Behandlung bedeutsam sein könnten.

Psychologische Testdiagnostik
Es gibt verschiedene psychologische Testverfahren, mit denen sich die Schwere eines Burnout, einer zusätzlich bestehenden Depression, sowie begleitende Symptome testen lassen. Diese Befunde dienen nicht nur zur Therapieplanung, sondern auch zur Verlaufs- und Erfolgskontrolle der Behandlung.

Schlaflabor
Bei vielen Patienten mit Burnout bestehen Schlafstörungen. Manchmal führt aber auch eine nicht erkannte Schlafapnoe zu einer depressiven Symptomatik. Deshalb werden unsere Patienten für eine Nacht an ein kleines Gerät angeschlossen, welches Atmung, Herzfrequenz, EEG und Muskeltonus, sowie Schnarchen aufzeichnet.

Quantitatives EEG
Dabei wird die Aktivität der verschiedenen Hirnregionen in verschiedenen Frequenzen gemessen und als eine Art Landkarte des Gehirns dargestellt. Bei Burnout und bei Depressionen erkennt man meist typische Aktivitätsveränderungen, die dann als Ausgangswerte für Neurofeedbacktraining genutzt werden.

HRV Messung
Die Herzratenvariabilität gibt einen Hinweis darauf, wie gut das vegetative Nervensystem in der Lage ist, auf Stress zu reagieren. Burnout führt oft zu einer eingeschränkten HRV, welche mit einem höheren Risiko für Stress bedingte Herzerkrankungen einhergeht.

EKG, MRT, CCT, Bluttests
Je nach Fragestellung kommen auch zusätzliche medizinische Untersuchungen in Betracht. Insbesondere müssen Grunderkrankungen erkannt werden, die mit dem Burnout einhergehen können. Besonders Störungen des Immunsystems oder auch Schädigungen durch Suchtmittelmissbrauch müssen erkannt werden.

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Behandlung von Burnout

Nach einer intensiven medizinischen und psychologischen Diagnostik setzen im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzeptes folgende Behandlungselemente ein:

Psychotherapie
Im Vordergrund steht eine intensive Psychotherapie mit meist zwei Therapiestunden täglich; so erfolgen schnelle Erkenntnisse und eine kognitive Umstrukturierung. Sowohl Verhaltenstherapie als auch psychodynamische Therapie sind wirksam; bei Bedarf erfolgt eine Erweiterung durch EMDR.

Coaching
Die Arbeits- und Lebenssituation muss genau analysiert, Veränderungsoptionen und Ressourcen erkannt werden. Auch Veränderungsmöglichkeiten bei der Arbeit und am Arbeitsplatz sollten überprüft werden.

Sporttherapie
Eine wichtige und einfache Behandlungsmethode ist körperliche Aktivität. Allerdings sind aufgrund der oftmals mit bestehenden Depression Patienten mit Burnout für Sport schwer motivierbar. In der Sporttherapie werden gemeinsam mit dem Patienten sportliche Aktivitäten entwickelt, die Aggression abbauen, Erfolgserlebnisse bringen und zur Entspannung führen.

Entspannungstechniken
Autogenes Training, Yoga, progressive Relaxation und Mindfulness Based Stress Reduction führen zur Entspannung, verbessern den Umgang mit Stress, fördern den Schlaf und haben damit eine deutliche antidepressive und Burnout reduzierende Wirkung.

Ketamininfusionen
Bei einer schweren depressiven Symptomatik bieten wir zusätzlich Ketamininfusionen an, die einen sofortigen antidepressiven Effekt haben. Die Ansprechrate ist 80-90%, ängstliche Anspannung und Suizidgedanken verschwinden, die Neuroplastizität verbessert sich. Sofern kein unbehandelter hoher Blutdruck oder eine schwere Herzerkrankung bestehen ist das Verfahren ungefährlich. Mehr zur Ketamin-Therapie (https://www.psychosomatik.com/de/behandlungen/therapieverfahren/ketamin-therapie/)

Hypnose
Im Zusammenhang mit Ketamininfusionen bieten wir Hypnosesitzungen an, die die Wirkung meist zusätzlich verbessern. Dabei nutz die Hypnose die dissoziative Wirkung des Ketamins um schnell zu Erkenntnissen und neuen Denkweisen zu gelangen. Hypnose wird aber auch als eigenständiges Therapiemodul angeboten.

rTMS
Bei der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation werden bestimmte Teile des Gehirns durch starke, pulsierende Magnetfelder stimuliert oder gedämpft. Das Verfahren verbessert die Neuroplastizität und hat einen deutlichen antidepressiven und angstlösenden Effekt.

tDCS
Bei der transkraniellen Gleichstromstimulation wird ein schwacher elektrischer Strom durch das Gehirn geleitet, der bestimmte Hirnstrukturen zur Aktivität anregt. Der Effekt ist nicht ganz so gut ausgeprägt wie bei rTMS.

HRV-Biofeedback
Die Länge einer Herzaktion wird vom vegetativen Nervensystem, besonders dem Nervus Vagus, gesteuert. Bei Patienten mit Depressionen oder mit Koronarer Herzkrankheit ist die Steuerungsfähigkeit des Herzens eingeschränkt. Durch ein Biofeedback, bei dem die Veränderung der Pulsschwankungsbreite (HRV) zugrunde gelegt wird, lässt sich diese wieder erweitern, woraus ebenfalls ein antidepressiver Effekt entsteht. HRV-Biofeedback wirkt auch einem erhöhten Blutdruck entgegen.

Neurofeedback
Bei Patienten mit Burnout arbeiten bestimmte Teile des Gehirns zu wenig, andere wiederum sind überaktiv. Diese Aktivitätszustände können im quantitativen EEG gemessen und darauf aufbauend mit einem Biofeedbacksystem hoch- oder runtertrainiert werden.

Den meisten Menschen gelingt es bei unserer Kurztherapie innerhalb von zwei bis drei Wochen ihre Stabilität zurückzuerlangen. 

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